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LU05a - Grundlagen Marktforschung

Einleitung: Was ist Marktforschung?

Marktforschung ist der systematische Prozess der Sammlung, Analyse und Interpretation von Daten, die für die Lösung von Problemen und die Entscheidungsfindung in Bezug auf Märkte, Produkte, Kunden oder Wettbewerber von Unternehmen notwendig sind. Ziel der Marktforschung ist es, fundierte Entscheidungen zu treffen, um langfristigen Erfolg auf dem Markt zu gewährleisten. Sie ist sowohl für die Einführung neuer Produkte als auch für die Optimierung bestehender Angebote von Bedeutung.

Arten der Marktforschung

Marktforschung kann kann aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet werden, wie Studienart, Datenherkunft oder der Erhebungsart.

 Arten der Marktforschung

In diesem Kapitel wollen wir uns mit der Datenherkunft beschäftigen, die in zwei Hauptkategorien unterteilt wird: Primärforschung und Sekundärforschung. Beide Ansätze verfolgen unterschiedliche Methoden zur Datenerhebung und haben jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile.

Primärforschung

Definition

Die Primärforschung bezieht sich auf die Sammlung von Originaldaten direkt aus der Quelle, d. h., Daten, die speziell für ein aktuelles Forschungsprojekt erhoben werden. Sie ist meist sehr spezifisch und auf die Bedürfnisse der Forschungsfragen abgestimmt.

Methoden der Primärforschung

Vorteile der Primärforschung

Nachteile der Primärforschung

Sekundärforschung

Definition

Die Sekundärforschung bezieht sich auf die Nutzung bereits vorhandener Daten, die von anderen Quellen (z.B. Institutionen, Unternehmen oder öffentliche Datenbanken) erhoben wurden. Hierbei handelt es sich nicht um originär gesammelte Daten, sondern um Informationen, die bereits veröffentlicht oder gespeichert sind.

Methoden der Sekundärforschung

Hierzu zählen öffentlich zugängliche Daten aus verschiedenen Quellen, wie:

  1. Statistiken von Regierungen und Institutionen (z.B. Bundesamt für Statistik, Eurostat).
  2. Branchenberichte und Marktforschungsstudien (z.B. von großen Marktforschungsunternehmen wie Nielsen, GfK).
  3. Fachzeitschriften und wissenschaftliche Veröffentlichungen.
  4. Internetquellen und Datenbanken.

Vorteile der Sekundärforschung

Nachteile der Sekundärforschung

Vergleich zwischen Primär- und Sekundärforschung

Kriterium Primärforschung Sekundärforschung
Zielsetzung Sammlung von Originaldaten für spezifische Forschungsfragen Nutzung bereits vorhandener Daten
Datenquelle Direkt erhoben von der Zielgruppe oder Quelle Bereits existierende Daten aus verschiedenen Quellen
Kosten Höher (Zeit, Personal, Technik) Niedriger (Daten sind bereits vorhanden)
Zeitrahmen Länger (Daten müssen erhoben werden) Kürzer (Daten sind schnell verfügbar)
Datenrelevanz Sehr hoch, da spezifisch auf die Forschungsfrage zugeschnitten Geringer, da die Daten für andere Zwecke erhoben wurden
Flexibilität Sehr hoch, da Methoden und Erhebungen anpassbar sind Gering, da man an die bestehenden Daten gebunden ist

Fazit: Die Wahl der richtigen Methode

Die Wahl zwischen Primär- und Sekundärforschung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Budget, dem Zeitrahmen, den spezifischen Forschungszielen und der Verfügbarkeit von Daten. In vielen Fällen ergänzen sich beide Methoden. Beispielsweise kann eine Sekundärforschung zu Beginn eines Projekts hilfreich sein, um bestehende Trends und Daten zu verstehen, während die Primärforschung dazu verwendet wird, gezielt tiefere Einblicke in spezifische Fragestellungen zu erhalten.

In der Praxis:

Zusatzmaterial

Zusatzmaterial und Lernvideo


Volkan Demir