LU07a - Einführung Software-Qualität

Auswirkungen von Fehlern

In der Praxis können kleine Fehler grosse Konsequenzen haben:

Die Folgen und Kosten von Fehlern hängen stark vom Einsatzgebiet der Software ab – hier zwei Beispiele:

Massenprodukt (z.B. internationaler Webauftritt)

Individuelle Software (z.B. firmeninterne Anwendung):

Arten von Fehlern

Welche Fehlerarten gibt es? Nachfolgend eine Auswahl:

Usability-Fehler können in sicherheitskritischen Bereichen wie Medizin, Luftfahrt oder autonomen Fahrzeugen dramatische Auswirkungen haben.

Normierte Qualitätsmerkmale

Was kann der Kunde erwarten, wenn er Ihnen eine Software (z.B. Webblog oder ein CMS inkl. Styling, JavaScript, PHP und Datenbank) in Auftrag gibt?

Es gibt eine Norm (DIN/ISO 9126), welche die wichtigsten Qualitätsmerkmale regelt:

Testaktivitäten und -planung

Die Testaktivitäten können nicht kurz vor Schluss durchgeführt werden. Das Testen von Software muss geplant sein, nimmt es doch bei grossen Projekten ca. 15 % – 30 % in Anspruch.

Es gibt für das Durchführen von Testaktivitäten einige Prinzipien, die sich in der Praxis bewährt haben:

White-Box-Testmethode

Bei der White-Box-Methode werden die Testfälle mit Kenntnis der internen Strukturen des Testobjekts (Source-Code) entwickelt. D.h., diese Methode kann nur von Entwicklern eingesetzt werden. Der laufende Test beim Programmieren ist ebenfalls ein White-Box-Test. Die meisten Entwicklungsumgebungen stellen dazu umfangreiche Tools zur Verfügung (DEBUG), es sind aber auch eigenständige Applikationen für White-Box-Tests auf dem Markt erhältlich.

Black-Box-Testmethode

Bei dieser Methode werden die Testfälle aus der vorliegenden Spezifikation (z.B. Pflichtenheft) oder aber aus der Oberflächenstruktur (z.B. Erfassungsmasken, GUI) hergeleitet. Die innere Struktur des Objektes wird nicht berücksichtigt und kann unbekannt sein. Diese Testmethode kann also auch vom Anwender durchgeführt werden.

Diese Methoden können sinnvollerweise auch kombiniert werden.