LU02c - Product Backlog

Das Product Backlog ist eine geordnete Liste aller Tasks, Features und Ideen für ein Produkt. Er enthält User Stories, Bugs und Verbesserungen. Es dient als einzige Anforderungsquelle für alle Änderungen am Produkt. Der Product Owner ist für das Product Backlog, seine Inhalte, den Zugriff darauf und die Reihenfolge der Einträge verantwortlich.


1. Hinzufügen: Neue User Stories oder Aufgaben kommen ins Backlog. 2. Priorisieren: Team entscheidet, welche Aufgaben zuerst umgesetzt werden. 3. Schätzen: Jede Story wird hinsichtlich Aufwand eingeschätzt. 4. Umsetzen: Stories vom Backlog werden in Sprints übernommen.

Das alles ist Aufgabe des Product Owners.

Beispiel Study Buddy Finder Backlog:

Priorität User Story Story Points Status Akzeptanzkriterien
Hoch Lernprofil erstellen M offen Name, Klasse, Fächer, Lernpräferenzen eingeben; Zeiten speichern; Daten sicher speichern; Bestätigung anzeigen
Mittel Profil bearbeiten S offen
Niedrig Profil löschen XS offen

Ein Product Backlog ist niemals vollständig. Während seiner ersten Entwicklungsschritte zeigt es nur die anfangs bekannten und am besten verstandenen Anforderungen auf. Das Product Backlog entwickelt sich mit dem Produkt und dessen Einsatz weiter. Es ist dynamisch; es passt sich konstant an, um für das Produkt klar herauszustellen, was es braucht, um seiner Aufgabe angemessen zu sein, im Wettbewerb zu bestehen und den erforderlichen Nutzen zu bieten. Das Product Backlog lebt so lange wie das dazugehörige Produkt.

Im Product Backlog werden alle Features, Funktionalitäten, Verbesserungen und Fehlerbehebungen aufgelistet, die die Änderungen an dem Produkt in zukünftigen Releases ausmachen. Ein Product Backlog-Eintrag enthält als Attribute

  • eine Beschreibung,
  • die Reihenfolge der Umsetzung,
  • die Schätzung des Aufwands
  • und den Wert.

Das Product Backlog entwickelt sich mit dem Einsatz eines Produktes, dessen Wertsteigerung sowie durch das Feedback des Marktes zu einer längeren, ausführlicheren Liste. Anforderungen werden nie aufhören, sich zu ändern. Daher ist das Product Backlog ein lebendes Artefakt. Änderungen an den Geschäftsanforderungen, Marktbedingungen oder der Technologie können Änderungen am Product Backlog nach sich ziehen. Häufig arbeiten mehrere Scrum Teams gemeinsam an einem Produkt. Dann wird ein einziges Product Backlog benutzt, um die anstehende Arbeit am Produkt zu beschreiben. In diesem Fall kann ein Gruppierungsattribut für die Product Backlog-Einträge verwendet werden.

Als Verfeinerung [Refinement] des Product Backlogs wird der Vorgang angesehen, in dem Details zu Einträgen hinzugefügt, Schätzungen erstellt, oder die Reihenfolge der Einträge im Product Backlog bestimmt werden. Die Verfeinerung ist ein kontinuierlicher Prozess, in dem der Product Owner und das Entwicklungsteam gemeinsam die Product Backlog-Einträge detaillieren. Bei der Verfeinerung des Product Backlogs werden die Einträge begutachtet und revidiert. Das Scrum Team bestimmt, wann und wie diese Verfeinerungsarbeit erfolgt. Sie sollte normalerweise nicht mehr als 10% der Kapazität des Entwicklungsteams beanspruchen. Der Product Owner kann jedoch jederzeit die Einträge im Product Backlog aktualisieren oder aktualisieren lassen.

Höher angeordnete Product Backlog-Einträge sind generell klarer und weisen mehr Details auf als niedrigere. Präzisere Schätzungen entstehen auf der Basis von größerer Klarheit und Detailtiefe - je niedriger der Rang, desto weniger Details sind bekannt. Die Product Backlog-Einträge, mit denen sich das Entwicklungsteam im kommenden Sprint beschäftigen soll, werden so weit verfeinert, dass jeder von ihnen innerhalb der Time Box des Sprints auf „Done“ gebracht werden kann. Die Product Backlog-Einträge, für die das der Fall ist, werden als „Ready“ angesehen - bereit für die Auswahl durch das Entwicklungsteam in einem Sprint Planning. Ein Product Backlog-Eintrag entwickelt diesen Transparenzgrad in der Regel durch die oben beschriebenen Verfeinerungs-Aktivitäten.

Das Entwicklungsteam ist für alle Schätzungen verantwortlich. Der Product Owner kann das Entwicklungsteam dahingehend beeinflussen, dass er ihm beim Verständnis der Einträge hilft oder Kompromisse eingeht. Die endgültige Schätzung erfolgt immer von denen, die auch die Arbeit erledigen werden.


Die verbleibende Arbeit zur Erreichung eines Ziels kann jederzeit aufsummiert werden. Der Product Owner vermerkt diese gesamte verbleibende Arbeit mindestens zu jedem Sprint Review. Er vergleicht diesen Betrag mit der verbleibenden Arbeit in früheren Sprint Reviews, um den Fortschritt der Arbeiten im Verhältnis zur restlichen Zeit zu begutachten. Diese Information wird allen Stakeholdern präsentiert.

Zur Fortschrittsprognose werden diverse Planungspraktiken eingesetzt, wie Burndown- oder Burnupdiagramme. Diese haben sich als nützlich erwiesen, allerdings ersetzen sie nicht die Wichtigkeit des empirischen Vorgehens. In komplexen Umgebungen lassen sich zukünftige Ereignisse nicht vorherbestimmen. Nur was geschehen ist, gibt Anhaltspunkte für die zukunftsgerichtete Entscheidungsfindung.


Burndown Chart

In einem Burndown Chart werden alle anstehenden Aufgaben dargestellt. Die vertikale Achse repräsentiert das Backlog und die horizontale Achse gibt die Zeit an. Die noch zu erledigenden Arbeiten können durch Story Points oder andere Metriken dargestellt werden. Ein Burndown Chart wird von agilen Teams genutzt, um die gesamte noch zu erledigende Arbeit eines Projekts zu überwachen und vorhersagen zu können, wann alle Arbeiten abgeschlossen sein werden.

Vorteile des Burndown Charts:

  • Das Team wird gewarnt, wenn etwas nicht nach Plan läuft.
  • Der Fortschritt wird kommuniziert und man kann abschätzen, wann die Arbeiten erledigt sein werden

👉🏽 Schauen Sie sich das Video dazu an: https://www.youtube.com/watch?v=qD14aI1vhIc&t=100s

  • de/modul/m426_v2025/learningunits/lu02/productbacklog.txt
  • Zuletzt geändert: 2025/11/11 21:57
  • von gjenni