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modul:m183:learningunits:lu05:01 [2025/08/12 08:19] – vdemir | modul:m183:learningunits:lu05:01 [2025/08/12 11:52] (aktuell) – [4.3 Hybride Verschlüsselung] vdemir | ||
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===== 1. Von der Codierung zur Verschlüsselung ===== | ===== 1. Von der Codierung zur Verschlüsselung ===== | ||
+ | ==== 1.1 Codierung ==== | ||
Sie haben gelernt, wie alltägliche Informationen wie Buchstaben, Zahlen, Pixel oder Töne digitalisiert werden. Beispielsweise wird einem Buchstaben ein Dezimal-Zahlenwert zugewiesen, welcher dann ins duale Zahlensystem überführt, | Sie haben gelernt, wie alltägliche Informationen wie Buchstaben, Zahlen, Pixel oder Töne digitalisiert werden. Beispielsweise wird einem Buchstaben ein Dezimal-Zahlenwert zugewiesen, welcher dann ins duale Zahlensystem überführt, | ||
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[[https:// | [[https:// | ||
+ | ==== 1.2 Verschlüsselung ==== | ||
+ | Gemäss Definition heisst Kryptographie übersetzt Verschlüsselung | ||
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+ | ==== 1.3 Kryptologie ==== | ||
+ | Die Kryptologie hingegen beschäftigt sich mit Fragen der Geheimhaltung von Nachrichten. Sie ist unterteilt in zwei sich // | ||
+ | * Die **Kryptograhie** versucht eine kryptologische Sicherheit zu erlangen, welche nicht geknackt werden kann wie der Geheimhaltung der Geheimnachricht (Angriff) | ||
+ | * Die **Kryptoanalyse** beschäftigt sich wissenschaftlich damit, kryptographische Verfahren zu knacken, also mit der Offenlegung einer Geheimnachricht (Verteidigung) | ||
+ | ===== 2. Begriffe ===== | ||
+ | Die nachfolgenden Begriffe werden in der Krypto-Szene verwendet, wobei Sie zum Teil eine etwas andere Bedeutungen als in der normalen Sprache haben können: | ||
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+ | * **Plaintext**: | ||
+ | * **Ciphertext**: | ||
+ | * **Schlüssel** bzw. **Key**: Bezeichnet das Element, das zur Ver- und Entschlüsselung verwendet wird. | ||
+ | * **Code**: Wörter oder Sätze des Klartextes werden durch andere Wörter oder Buchstabenfolgen, | ||
+ | * **Konfusion**: | ||
+ | * **Diffusion**: | ||
+ | * **Umkehrbarkeit**: | ||
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+ | ===== 3. Kryptographie ===== | ||
+ | Durch die Verbreitung des Internets erlangten kryptografische Verfahren, welche früher vor allem im militärischen Bereich eingesetzt wurden, auch eine grosse Bedeutung für Private. Ein Überbleibsel an frühere //kalter Krieg// | ||
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+ | ==== 3.1 Ziele ==== | ||
+ | Kryptografische Verfahren werden eingesetzt, um zwei Ziele zu erreichen: | ||
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+ | - **Vertraulichkeit**: | ||
+ | - **Authentizität**: | ||
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+ | ==== 3.2 Die drei Dimensionen der IT-Sicherheit = CIA-Triad ==== | ||
+ | Mögliche Angreifer eines IT-Systems haben es grundsätzlich auf mindestens eine der nachfolgenden Dimensionen der IT-Sicherheit abgesehen. | ||
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+ | - **Verfügbarkeit**: | ||
+ | - **Vertraulichkeit**: | ||
+ | - **Integrität**: | ||
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+ | ==== 3.3 Prinzipien ==== | ||
+ | Bis in die 1990er Jahre wurde noch oft versucht, Geheimhaltung dadurch zu erreichen, in dem der Verschlüsselungsalgorithmus verheimlicht wurde. 1995/6 wurde dann der bis dahin als sicher geltende40 Bit-SSL-Verschlüsselung des Netscape Navigator vom CCC (Chaos Computer Club) geknackt. Dies wurde erreicht, indem der zugrunde liegenden Zufallszahlen-Generator nachgebaut werden konnte. Das Super-Sichere-Verfahren war also offengelegt. | ||
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+ | Spannend, dass führende Kryptologen dies schon einige Zeit vor 1990 gewusst haben: | ||
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+ | Alle aktuell in der Praxis eingesetzten Verschlüsselungsverfahren sind gut und ausführlich beschrieben. Dadurch sind sie auch um Grössenordnungen besser getestet als proprietäre Mechanismen. Das Verschlüsselungsverfahren ist daher sehr bekannt und kein Garant für die Geheimhaltung von Nachrichten. | ||
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+ | ===== 4. Varianten der Kryptographie/ | ||
+ | Grundsätzlich gibt es 2 Varianten der Verschlüsselung: | ||
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+ | ==== 4.1 Symmetrische Verschlüsselung ==== | ||
+ | Bei der symmetrischen Verschlüsselung handelt es sich um die älteste Methode Informationen zu verschlüsseln. Dabei wird zum Ver- und Entschlüsseln derselbe Schlüssel verwendet. | ||
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+ | Der Nachteil dieses Verfahrens ist, dass der Schlüssel geheim gehalten werden bzw. auf einem sicheren Weg dem Kommunikationspartner zugestellt werden muss. Ein weiteres Problem stellt die Anzahl der Schlüssel dar, da praktisch für jeden Kommunikationspartner ein eigener Schlüssel angelegt werden muss. | ||
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+ | ==== 4.2 Die Asymmetrische Verschlüsselung ==== | ||
+ | 1978 bewiesen die Mathematiker Rivest, Shamir und Adleman am MIT mit dem nach ihnen benannten RSA-Algorithmus, | ||
+ | Bei dieser asymmetrischen Verschlüsselung (Public Key Verschlüsselung) genannt, wird ein Schlüsselpaar erstellt. D. h. zwei Schlüssel, die eine gemeinsame mathematische Basis (z. B. Primzahl mit 200 Dezimalstellen) haben. Einer dieser Schlüssel wird zur Verschlüsselung, | ||
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+ | Der Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass es deutlich langsamer ist, als symmetrische Verschlüsselung (RSA ist ca. 1000-mal langsamer, als z. B. DES) und aufgrund der mathematischen Abhängigkeiten der beiden Schlüssel auch höhere Schlüssellängen benötigt. Aus diesem Grund wird in der Praxis sehr häufig nur die hybride Verschlüsselung eingesetzt | ||
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+ | ==== 4.3 Hybride Verschlüsselung ==== | ||
+ | Bei der hybriden Verschlüsselung werden die Vorteile der beiden oben besprochenen Verschlüsselungsmethoden kombiniert: | ||
+ | * symmetrische Verschlüsselung bietet höhere Geschwindigkeit | ||
+ | * symmetrische Verschlüsselung bietet höhere Sicherheit | ||
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+ | Die Verschlüsselung der eigentlichen Daten erfolgt per symmetrischer Verschlüsselung. Allerdings wird für jede Datenübertragung ein eigener Schlüssel generiert (Session Key), der per asymmetrischer Verschlüsselung dem/den Kommunikationspartner/ | ||
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