LU16e - Tor Netzwerk
Tor ist ein Netzwerk zu Anonymisierung von Verbindungsdaten. Es schützt den Nutzer vor Analyse seines Datenverkehrs.
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Funktionsweise
Beim „normalen“ Datenverkehr im Internet wird jedes Datenpaket über mehrere Server bis zum Ziel weitergeleitet. Dabei kennt jeder dieser Server die IP-Adresse des Absenders und des Ziels. Selbst wenn die Inhalte der Datenpakete verschlüsselt sind, kann die Analyse der Zieladressen und Datenmengen sehr viele Informationen liefern.
Beim Tor-Netzwerk werden die Datenpakete über eine zufällig gewählte Route, die mindestens 3 Tor-Server umfasst, gesendet. Dabei kennt nur der erste Server dieser Route den Absender und der letzte Server kennt die Zieladresse. Alle weiteren Server kennen nur ihren Vorgänger und Nachfolger innerhalb der Route.
Tor-Browser
Ein Tor-Browser ist ein Webbrowser der automatisch alle Verbindungen über das Tor-Netzwerk aufbaut. Der bekannte Tor Browser basiert auf Mozilla Firefox.
Der Unterschied zu VPN
Auch bei einer VPN-Verbindung werden meine Datenpakete anonymisiert über einen oder mehrere Routen geschickt. Der wesentliche Unterschied ist, dass der VPN-Anbieter meinen ganzen Datenverkehr kennt. Damit kann der VPN-Anbieter meinen Datenverkehr speichern, analysieren und gegebenenfalls verkaufen. Ich reduziere also nur die Anzahl von Servern, die meinen Datenverkehr kennen.
Legalität und Dark Net
Oftmals wird das Tor Netzwerk bzw. ein Tor Browser in einem Atemzug mit illegalen Aktivitäten im Dark Net genannt. Es kann nicht abgestritten werden, dass im Dark Net illegale Inhalte und Dienste angeboten werden. Trotzdem wäre es falsch, jeden Nutzer eines Tor Browsers unter Generalverdacht zu stellen. Der Wunsch nach Privatsphäre ist ein Grundrecht, welches in der Bundesverfassung (BV) garantiert wird.
In einigen totalitären Staaten wird die Verwendung des Tor-Netzwerks verboten. Dadurch wollen diese Staaten das Internetverhalten ihrer Bürger überwachen und kontrollieren.
Marcel Suter