LU03d - Die PESTEL-Analyse
Lernziele
- Das Akronym PESTEL beschreiben können.
- Faktoren nennen können, die sich auf die Unternehmensentwicklung auswirken können.
- Unternehmensrelevanten Faktoren gemäss PESTEL kategorisieren können.
Einleitung
Mit der PESTEL-Analyse lässt sich das Umfeld eines Unternehmens analysieren. Anhand 6 verschiedener Faktoren lässt sich herausfinden, welche Auswirkungen externe Entwicklungen auf Strategien eines Unternehmens haben können.
Die PESTEL-Analyse ist häufig Teil des Lehrplans für wirtschaftliche Studiengänge und kann als Methode für wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden, um die Perspektiven für ein Unternehmens zu analysieren.
Die PESTEL-Analyse besteht aus 6 Faktoren, die von außen auf ein Unternehmen einwirken können:
- Political – Politische Faktoren
- Economic – Wirtschaftliche Faktoren
- Social – Soziokulturelle Faktoren
- Technological – Technologische Faktoren
- Environmental – Ökologisch-geographische Faktoren
- Legal – Rechtliche Faktoren
Die PESTEL-Analyse konzentriert sich auf externe Faktoren und betrachtet dessen Wirkung auf das Unternehmen. Die SWOT Analyse untersucht im Gegensatz dazu die Perspektive des Unternehmens auf das Umfeld.
Andere Variationen der PESTEL-Analyse sind beispielsweise STEEP, PEST oder PESTLIED, die jeweils weitere Faktoren mit einbeziehen oder ausschließen.
1. Politische Einflussfaktoren
Politische Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für einen Standorts eines Unternehmens oder bei der Wahl neuer Märkte.
Zu den politischen Einflussfaktoren zählen:
Gesetzgebungen | Außenpolitik | Handelspolitik |
Steuerregelungen | Subventionen | Stabilität des politischen Systems |
Anwendungsbeispiel:
Deutschland ist ein Mitglied der Europäischen Union. Unternehmen, die in Deutschland investieren wollen, sollten eventuelle EU-Regulierungen in ihren Entscheidungen berücksichtigen.
2. Wirtschaftliche Einflussfaktoren
Als wirtschaftliche Faktoren gelten die volkswirtschaftliche Lage eines Landes und weitere Informationen, die ein Unternehmen über seinen Absatzmarkt wissen muss.
Zu den wirtschaftlichen Einflussfaktoren zählen:
Wirtschaftswachstum | Bevölkerungszahl | Zinsniveau |
Inflationsrate | Bildungsniveau | Wechselkurse |
Handel | Steuersystem | Einkommen und Kaufkraft |
Arbeitslosigkeit | Import- und Exportgeschäfte |
Anwendungsbeispiel:
Während der letzten fünfzig Jahre hat sich der Lebensstandard in Deutschland nahezu kontinuierlich erhöht. Damit ist auch die Kaufkraft der Bevölkerung gestiegen, und Konsumierende sind bereit, mehr auszugeben.
3. Soziokulturelle Einflussfaktoren
Soziokulturelle Einflussfaktoren beziehen sich auf die Struktur der Gesellschaft und auf Besonderheiten, die ein Unternehmen berücksichtigen sollte. Zu den soziokulturellen Einflussfaktoren gehören:
Alter der Bevölkerung | soziale Schicht | Sprachkenntnisse |
Bildungsniveau | Werte | Religion |
Rollenverständnis | demographische Entwicklung | Lebensstil |
Religion | Mobilität | Kaufverhalten |
Anwendungsbeispiel:
Die offizielle Sprache in Deutschland ist Deutsch. Englisch ist nicht so verbreitet, aber die Anzahl an Menschen die Englisch sprechen ist gestiegen. Dennoch sollten internationale Unternehmen darauf achten, ihre Dienste auch auf Deutsch anzubieten.
4. Technologische Einflussfaktoren
Technologische Faktoren sind ebenfalls wichtig für strategische Entscheidungen eines Unternehmens, da technologische Entwicklungen sowohl Geschäftsabläufe als auch Geschäftsmodelle beeinflussen können.
Technische Entwicklungen können in folgenden Bereichen stattfinden:
Informationstechnologie | Kommunikationstechnologie | Logistik |
Infrastruktur | Energieversorgung | Digitalisierung |
Forschungsmittel | Staatliche und private Forschungs- und Entwicklungsausgaben (FuE) |
Anwendungsbeispiel:
Die Schweiz hat eine sehr gute Infrastruktur, die den Transport und die Distribution von Waren immer sicherer und effektiver macht.
5. Ökologisch-geographische Einflussfaktoren
Die ökologisch-geographischen Faktoren beschreiben die Umwelt eines Unternehmens sowie die Bedingungen und die verfügbaren Ressourcen. Zu den ökologisch-geographischen Einflussfaktoren gehören:
Umweltauflagen | Emissionen | Klima |
Infrastruktur | Verfügbarkeit von Rohstoffquellen | bewusstes Konsumverhalten |
Energiequellen | Verbrauch | Recycling |
Entsorgung |
Anwendungsbeispiel:
Aufgrund des erhöhten Bewusstseins für den Klimawandel achten Konsumierende bei Unternehmen bewusst auf Nachhaltigkeit und auf umweltbewusste Produktionsweisen.
6. Rechtliche Einflussfaktoren
Rechtliche Faktoren spielen eine große Rolle für den Handlungsspielraum eines Unternehmens, denn unterschiedliche Rechtssysteme sowie das Rechtsbewusstsein der Bevölkerung beeinflussen strategische Entscheidungen.
Liste der Faktoren:
Gesetzgebungen | Wettbewerbsrecht | Umweltrecht |
Kartellrecht | Steuerrecht | Arbeitsrecht |
Rechtssystem | Rechtsbewusstsein | Produkthaftung |
Anwendungsbeispiel:
Traditionell hat Deutschland eine sehr strenge Gesetzgebung, und ein großer Anteil der deutschen Gesetze wurden von der EU übernommen.