Im ertsen Schritt, dem Scoping, wurden primär Annahmen getroffen, bezüglich der Nutzer, der Prozesse, der Probleme usw. Das diente dem Team dazu, sich in die Materie der Problemstellung einzuarbeiten. Wie weit diese Annahmen zutreffen, muss nun überprüft werden. Dazu dient der Research Workshop.
Die Überprüfung der Annahmen kann auf vielfältige weise erfolgen. Im Fokus stehen dabei ein „Forschungsplan“, der folgende Punkte klären soll:

  • Welche grundlegenden Forschungsfragen sollen beantwortet werden? \(\Rightarrow \) Forschungsfrage
  • Welche Daten sind zur Beantwortung der Forschungsfragen nötig und wie können sie erhoben werden? \(\Rightarrow \) Erhebungsmethode
  • Welche Persona werden betrachtet (untersucht)? \(\Rightarrow \) Stichprobe
  • Worauf wird der inhaltliche Fokus gelegt? \(\Rightarrow \) Frageleitfaden

Beispiel 5 : Auszug von Forschungsfragen aus “Collaborativ UX Design”
Aus dem Scoping Prozess resultieren viele Annahmen, zu denen Antworten gefunden werden müssen (vrgl. dazu Abb. 2-4). Zu diesen Annahmen werden zuerst möglich Forschungsfragen gesucht. Das dient auch der Bündelung ähnlicher Problemstellungen.

Abb. 3-1: Forschungsfragen zu Annahmen aus dem Scoping-Prozess


Um den Forschungsfragen nachzugehen, können sowohl qualitative als auch quantitative Erhebungsmethoden eingesetzt werden.
Bei qualitativen Methoden geht es um die konkrete Meinung oder das Verhalten einzelner Anspruchsgruppen (die durch Personas repräsentiert werden). Die Befragung erfolgt in einem eher kleinen Kreis von (typischen) Anwendern.
Bei quantitativen Methoden wird ein ganz bestimmtes Merkmal fokusiert und auf breiter Basis eine gesicherte Aussage erarbeitet.

Erhebungswerkzeuge

Qualitativ Quantitativ
Beobachtung Contextual Inquiry
Tagebuch
Web Analytics
Tagebuch
Interview Experteninterview Telefininterviews
Fragebogen offener Fragebogen geschlossener Fragebogen

Während bei einer quantitativen Befragung eine grosse Zahl von Anwendern über normierte Erhebungswerkzeuge befragt werden, muss für die qualitative Befragung festgelegt werden, wer genau befragt werden soll. Man muss also eine sogenannte Stichprobe festlegen. Und dazu dienen uns die definierten Personas. Diese Personas müssen „gesichert“ sein. Das heisst, dass es Teil des Research ist, die Annahmen der Personas zu überprüfen.


Beispiel 6: Forschungsplan aus UX-Design
In einem aufwändigen Verfahren wird auf Grund der möglichen Forschungsfragen (sie Abb. 3-1) ein Forschungsplan erstellt.

Abb. 3-2: Forschungsplan


Aus Abb. 2-6 lässt sich ableiten, dass der Reaerch-Prozess sehr aufwändig ist und zwingend Kontakt zu den gefundenen Personas stattfinden muss, sei es für Interviews, Tagebücher oder Beobachtung des Verhaltens (Contextual Inquiry).
Für den Unterricht beschränken wir uns darum, auf die Klärung einer Persona.


Aus „Collaborativ UX Design“:
Ziel

  • Forschungsplan entwerfen

Ergebnisse

  • Erhebungsmethoden
  • Stichproben
  • Leitfäden

Ablauf

  • Forschungsfragen erarbeiten
  • Erhebungsmethoden festlegen
  • Stichproben bestimmen
  • Frageleitfäden erstellen
  • Erhebung durchführen

© René Probst

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  • Zuletzt geändert: 2024/03/28 14:07
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