01 Usability Test

Usability Test einfach erklärt:
https://www.youtube.com/watch?v=n8MnoJyl3W4


Ein Usability Test ist eine Methode, mit der Sie herausfinden, wie gut Menschen mit einem Prototyp oder Produkt umgehen können.

„Usability“ bedeutet Benutzerfreundlichkeit.

Im Test beobachten Sie, ob Nutzer:innen ihre Aufgaben einfach, schnell und ohne Verwirrung lösen können. Mit dem Ziel Probleme erkennen, bevor das Produkt „fertig“ entwickelt wird.
Ein Usability Test ist eine einfache, aber sehr wirksame Methode, um herauszufinden, ob eine App oder Website leicht zu benutzen ist. Sie bereiten ein Szenario vor, lassen Testpersonen Aufgaben lösen, beobachten sie dabei und sammeln so Verbesserungsideen für den Prototypen.


1. Vorbereitung

  • Ziel festlegen: Was wollen Sie herausfinden? (z. B. „Können Lernende die richtige Übung finden?“)
  • Szenario auswählen: Happy Case oder Edge Case
  • Testskript schreiben: Aufgaben in Alltagssprache formulieren, die die Testperson ausführen soll.
  • Material vorbereiten: Prototyp (z. B. Papier), Kamera zum Aufzeichnen, Notizblätter.

2. Durchführung

  • Eine Person spielt die Rolle der Testleiterin: erklärt kurz den Ablauf und liest die Aufgaben vor.
  • Eine Person ist Beobachter:in: schreibt auf, wo die Testperson Probleme oder Fragen hat.
  • Eine Person kann das Ganze filmen (z. B. mit dem Handy).
  • Die Testperson führt die Aufgaben aus – sie darf laut denken, also sagen, was ihr auffällt oder wo sie unsicher ist.

Wichtig: Die Testperson bekommt keine Hilfe bei den Aufgaben. Sie testen den Prototypen, nicht die Person – niemand kann „falsch“ sein.

3. Nach dem Test

Sammeln Sie die wichtigsten Beobachtungen:

  • Wo lief es gut?
  • Wo gab es Schwierigkeiten?
  • Welche Verbesserungen sind nötig?
  • Schneiden Sie aus dem Video die 3–4 wichtigsten Erkenntnisse heraus.

Notieren Sie die Ergebnisse in einem Validierungsbericht.


  • Klare Fragestellung: Testen Sie nicht „alles auf einmal“.
  • Kurze Tests (max. 5–10 Minuten pro Person).
  • Echte Szenarien nutzen (Aufgaben, die realistisch sind).
  • Neutral bleiben: Keine Tipps geben, keine richtigen Lösungen verraten.
  • Beobachten statt erklären: Die Reaktionen der Testperson sind wichtiger als ihre Worte.

  • Realistische Rückmeldungen: Sie sehen, wie echte Nutzer:innen denken und handeln.
  • Früh Probleme erkennen: Noch bevor viel Aufwand in die Entwicklung fließt.
  • Einfach & günstig: Man braucht keinen fertigen Prototyp, Papier reicht.
  • Motivierend: Man sieht sofort, wie Ideen wirken.

  • Kleiner Rahmen: Tests mit 3–5 Personen zeigen nicht alle Probleme.
  • Subjektiv: Manche Schwierigkeiten hängen von der einzelnen Testperson ab.
  • Zeitaufwand: Vorbereitung, Durchführung und Auswertung kosten Zeit.
  • Manche Ergebnisse schwer interpretierbar: Nicht immer klar, warum jemand Probleme hatte.
  • modul/m322/learningunits/lu07/theorie/lu7-kapitel_4.txt
  • Zuletzt geändert: 2025/09/23 14:30
  • von gjenni