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Was ist ein Leitprogramm?

(Karl Frey, Angela Frey-Eiling: „Allgemeine Didaktik“, 17. Auflage 2004)
Das Leitprogramm ist ein Selbststudienmaterial in Form eines Heftes oder eines elektronischen Angebotes. Es enthält alle notwendigen Unterrichtsinhalte, Übungen, Arbeitsanleitungen, Tests und andere Hilfsmittel, die die Schüler/innen brauchen, um ohne Lehrperson lernen zu können. Das Heft leitet durch den Unterricht, deshalb heisst es Leitprogramm.
Beim Leitprogramm arbeiten die Schüler/innen abwechselnd allein, mit einem Partner oder in kleinen Gruppen. Die gesamte Bearbeitungszeit kann 3 bis 20 Stunden umfassen. Um ein Leitprogramm zu erstellen, wird der Unterricht in Einheiten von 30 bis 90 Minuten gegliedert und hierarchisch (jeder Teil baut auf dem Vorhergehenden auf) geordnet. Das Leitprogramm hat einen wichtigen pädagogischen Nebeneffekt: Die Schüler/innen lernen, ihr Lernen zu organisieren
Weshalb das Leitprogramm eine erfolgreiche Unterrichtsmethode ist:

  • Das Leitprogramm arbeitet mit eindeutigen Zielvorgaben, die dem Unterricht eine klare Richtung geben und die Lernenden orientieren.
  • Die Wissensvermittlung ist gut organisiert, die Inhalte bauen aufeinander auf.
  • Es gilt das „Mastery-Prinzip“, d.h.: Nach jedem Kapitel müssen die Lernenden einen Test absolvieren und können erst dann zur nächsten Einheit übergehen, wenn sie diesen bestanden haben. Andernfalls müssen Sie den entsprechenden Stoff noch einmal durcharbeiten.
  • Die Schüler/innen bestimmen das Tempo selber. Die Schnell-Lerner haben keinen Leerlauf. Sie arbeiten am Zusatzmaterial, am so genannten Additum. Die Langsamen werden nicht ständig abgehängt.
  • Die Schülerinnen und Schüler lernen, ihr Lernen zu organisieren

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© René Probst

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